Wie Töne
Wie Töne, die auf ein Ohr warten,warten die wässrigen Worteauf die dargebotene Schalemeines Geistes.Gedichte sind Wasserfälle.Wir schreiben sie in uns zu Eis,das wir Wort für Wortzu seinem geistigen Ursprunghinaufklettern.
Wie Töne, die auf ein Ohr warten,warten die wässrigen Worteauf die dargebotene Schalemeines Geistes.Gedichte sind Wasserfälle.Wir schreiben sie in uns zu Eis,das wir Wort für Wortzu seinem geistigen Ursprunghinaufklettern.
Dichten geschieht, wenn ich der Welt nachkomme, wie sie sich in mir hinterlassen hat. Ich sehe noch einmal. Aber ich sehe notgedrungen, denn das Gesehene und Erlebte ist bedürftig nach dem Wort und bedürftig bin auch ich, wenn die in mir hinterlassene Welt zum inneren Sehen drängt und sich wieder zu einem Bild zusammensetzen will.
Fragment aus den scheiternden Reflexionen über das lyrische Erschaffen Weiterlesen »
Wenn die Nacht alles verschlingt und die Gegenstände um mich in den schwarzen Falten der Tiefe verschwinden, dann sitze ich manchmal auf meinem Bett und schreibe. Manchmal bleibt einem nichts mehr übrig, als zu schreiben. Dort, wo das Leben eigentlich zuende ist, zeigen sich Worte – wie Ströme aus Sonnenlicht, welche sich durch Wolken brechen,
Zu schreiben kann ein Weg sein, sich mit sich selbst zu versammeln. Dabei kannst du dich wieder spüren und dir zuhören. Du kannst beobachten, was dir aus deinem Seelenraum entgegen kommt. Der entstehende Text formt Wort um Wort ein Ganzes als eine zeitlich gebundene Selbsterfahrung. Und da das Ganze das Heile ist, kann Schreiben Heilung
Eine kurze Geschichte, erfahren von einem anderen, – welche mit einem Gedicht abschließt, das entstanden ist, um jemandem zu erzählen, dass das Papier weiß geblieben war, – kann ein Gedicht hervorlocken. Wir werden beseelt, wenn wir um einen anderen wissen, den es da draußen auf der Erde gibt, und der etwas von uns erfahren kann.
Wo eine Stelle wartet, an der jemand weit in die Ferne blicken kann, wartet auch ein Weg zu dieser Stelle. Auf diesem Weg entsteht aus meinen Gedanken und aus den Ereignissen der Natur eine Beziehung. Dieses Ganze ist der Grund, auf dem ich meine Gedanken später in die Ferne schreibe.
Wer nicht denken will, der urteilt lieber (so C. G. Jung). Wer aber Orte kennt, die er liebt, den lieben diese Orte mit Ideen zurück. Wer nicht denken kann, der finde Orte!